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Örebro

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Örebro slott

Blick auf ein Wahrzeichen von Örebro, das Schloss. Foto: Assa3idi/ https://commons.wikimedia.org/ (CC BY-SA 4.0)

Örebro ist, auch wenn es nicht den Anschein hat, eine der ältesten Städte Schwedens. Durch die Stadt schlängelt sich der kleine Fluss Svartan, der kurz darauf im Hjälmaren mündet. Auf einer kleinen Insel, im Zentrum der Stadt, thront das Schloss. Ein Ort großer Politik, die Schweden prägen sollte. Die Stadt war mal politisches Zentrum des Landes. Sie war auch mal Schwedens Schuhhauptstadt. Heute ist Örebro eine Universitätsstadt mit internationalem Flair und eine der am schnellsten wachsenden Gemeinden des Landes.

Örebro im „Herz Schwedens“

Örebro  ist Hauptort der gleichnamigen Gemeinde, Zentrum der historischen Provinz Närke und Residenzstadt des Örebro läns. Eine Region, die auch als „Herz Schwedens“ bezeichnet wird. Mittendrin also, aber auch immer irgendwie dazwischen.

Die Stadt liegt fast auf halber Strecke zwischen Göteborg und Stockholm, zwischen der schwedischen Hauptstadt und Oslo, zwischen Kilsbergen und Bergslagen im Norden, Tiveden und Vättern im Süden.

In Örebro begegnen sich wichtige Verkehrswege von Ost nach West und von Süd nach Nord. Wege, die schon im Mittelalter bedeutend und der Knotenpunkt von strategischer Bedeutung war.

1265 ließ Birger Jarl eine Furt über den Svartan befestigen. Und legte somit den Grundstein der heutigen Stadt und ihres Wahrzeichens, dem Örebro slott und eines Teils des Stadtnamens. Später folgte eine Brücke über den Fluss. Was den anderen Namensteil bildet. Ör, was so viel wie Kies oder Kiesbank bedeutet und bro, Brücke.

Politisches Zentrum

Die exponierte Lage machte den Ort immer wieder zum Schauplatz von Schlachten widerstreitender Könige respektive Möchtegern-Könige. Dennoch entwickelte sich bereits das frühe Örebro zum wichtigen Handelsplatz für Eisen. Aus dieser Zeit stammt die Hindersmässan. Eine Veranstaltung, die rund 80.000 Besucher anzieht.

Auch die politische Bedeutung wuchs, die Stadt wurde gar zum politischen Zentrum Schwedens. Es wurden nicht nur Kriege um die Stadt geführt, es wurde hier auch Frieden geschlossen. Auf in Örebro abgehaltenen Reichstagen wurde – unter anderem – Schweden zum Erbreich erklärt (1540), Schwedens erstes Parlamentsgesetz verabschiedet (1617) und 1810 der Marschall Jean-Baptiste Bernadotte zum Thronfolger gewählt. Die Begründung der heutigen Dynastie auf Schwedens Thron.

Eine Stadt im Wandel

Ihre politische Blütezeit hatte die Stadt zu diesem Zeitpunkt allerdings längst hinter sich. Auch wirtschaftlich büßte sie ein und Armut breitete sich aus. Hinzu kam der verheerende Großbrand 1854. In gewisser Weise setzte das Feuer dem alten Örebro ein jähes Ende.

Der Wiederaufbau schuf das heutige Stadtbild im Zentrum und läutete zugleich eine neue Zeit ein. Das damalige Örebro trifft der Begriff „Boomtown“ ganz gut. Der umfassende Neuaufbau brachte nicht nur der Baubranche auftrieb. Die Eisenbahn kam. Die Stadt entwickelte sich zu Schwedens „Schuhhauptstadt“. In den besten Zeiten gab es 365 Schuhfabriken und kleinere Schuhmacher vor Ort. Hinzu kamen Keks- und Papierfabrik und das Privileg einer internationalen Handelsstadt. Von 5.000 im Jahr 1850 verzehnfachte sich die Einwohnerzahl auf 50.000 im Jahr 1950.

Bis in die 1970er Jahre wuchs die Bevölkerung weiter. Doch befanden sich die bedeutenden Wirtschaftszweige bereits im Niedergang. Die Schuhindustrie verschwand, wie die Keksherstellung. 2010 schloss auch die Papierfabrik ihre Tore.

Dennoch ist Örebro nicht etwa einem schleichenden Niedergang anheimgefallen. Den Platz der wichtigen Industrien nehmen heute Handel und Dienstleistung, mittelständische Unternehmen verschiedener Branchen, Verwaltung und Tourismus ein. Die 1967 als Hochschule begründete Universität sowie das Universitätskrankenhaus zählen heute zu den größten Arbeitgebern der Stadt.

Örebro wächst weiter

Aktuell zählt Örebro zu den am schnellsten wachsenden Gemeinden Schwedens. In der Stadt leben knapp 116.000 (2015) Menschen aus etwa 100 Ländern, Davon sind etwa 17.000 Studenten. Die Gemeinde zählt rund 146.000 (März 2016) Einwohner. Für 2025 werden etwa 164.000 Einwohner prognostiziert.

 

 

 

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